Der Rote Turm gehört zu den Teilen der Plassenburg die von Napoleonischen Truppen mit viel Sprengstoff „geschleift“, also für die weitere Benutzung unbrauchbar gemacht wurden. Knapp zwei Jahrhunderte später wurde mit der Sanierung der Ruinen, die inzwischen von dichtem Wald bewachsen waren, begonnen.
Als im November 1995 mit dem Kleinbagger an einer Mauerkante des RotenTurmes Schutt abgezogen wurde, brach ein 40 x 50cm messender Schacht ein. Aus Sicherheitsgründen wurden daraufhin die Arbeiten unterbrochen.
Kurzerhand wurden wir von der FHKF wiederum mit der Erforschung beauftragt. Es eilte, denn der Winter stand unmittelbar bevor, und so setzten wir kurzfristig eine Wochenendaktion an. Aufgrund der Enge konnten nur die zwei schmälsten abseilen.

Nach gut 3,5m öffnete sich der Schacht in einen großen kellerartigen Raum, angefüllt mit einem riesigen Schuttberg. Offenbar handelte es sich um eine Kasematte, mit Schießscharten in den Außenmauern und einem zugesprengten Zugang vom verschütteten Innenhof. Der Schacht durch den wir abseilten, dürfte am ehesten ein Luftschacht gewesen sein.


Wie üblich fertigten wir einen Untersuchungsbericht mit Vermessung und Fotodokumentation fürs Landbauamt Bayreuth an. Dieses nahm unseren Forschungsbericht zum Anlass, den neuentdeckten Raum durch eine Nische in der Außenmauer zu öffnen, freizulegen und zu sanieren. Die Plassenburg ist damit wiederum um eine Attraktion bereichert worden.

Text&Bilder: Thomas Schneider

27. August 1995 | Tags: , | Kategorie technische Arbeit


Zisternen und Wasserstollen auf der Plassenburg Die Keller unter Weidenberg

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