Zur Erfassung von Bestandsdaten der Fledermäuse werden Fledermäuse in Nordbayern jährlich einmal in ca. 150 Höhlen in der Winterruhe zwischen Ende Dezember und Anfang März gezählt.

Um vergleichbare Daten zu erhalten ist es wichtig, dass die Randbedingungen möglichst konstant gehalten werden. So finden die Zählungen möglichst im gleichen Zeitraum und mit den gleichen Zählern statt, wobei ein Objektleiter die Zählungen mit seinen Stammzählern meist über viele Jahre hinweg begleitet. Die Objektleiter und die Zähltermine sind der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern und den zuständigen Naturschutzbehörden bekannt, die Zählungen sind offiziell legitimiert.

Durchführungshinweise

  • Die Zähltermine sind jährlich annähernd identisch.
  • Die Zählungen werden von einem möglichst gleichbleibenden und erfahrenen Team durchgeführt. Gelegentlich ist es möglich Fledermaus interessierte Gäste mitzunehmen.
  • Es werden die Arten der im Objekt gefundenen Fledermäuse bestimmt und die Anzahlen notiert, zusammen mit Angaben über den Hangplatz (Raumnummer, versteckt/offen) und seine lokalen Bedingungen (feucht/trocken, Temperatur), sowie eventuelle Besonderheiten der Feldermaus (z.B. Parasitenbefall, Verletzungen, Ringfund)
  • Besonderheiten der Höhle werden dokumentiert:
    – Veränderungen im Höhlenklima
    – Veränderungen am/im Höhlenraum
    – Menschliche Hinterlassenschaften (z.B. Feuerstellen, Müll)
    – besondere Funde (z.B. überwinternde Feuersalamander)
  • Bei beringten Fledermäusen wird der Ring möglichst vollständig ablesen und notiert. Über Wiederfunde beringter Fledermäuse kann über ein Zentralkataster auf das Alter und Zugverhalten der gefundenen Fledermaus zurückgeschlossen werden.
  • Licht: Beim Zählen ist es wichtig, zusätzlich zur Helmlampe (zur Orientierung und Sicherheit) eine Handlampe einzusetzen, mit der kleine Löcher und Spalten ausgeleuchtet werden können. Das zur Fledermaussuche und -bestimmung eingesetzte Licht sollte möglichst kein bläuliches LED-Licht, sondern ein weißes Halogenlicht sein, weil damit der Kontrast zwischen Felswand und Fell der Fledermaus besser ist, und damit die Farbgebung der Fledermaus besser erkennbar ist.
  • Wir reflektieren auch das eigene Verhalten:
    – Wärmestrahlung vermeiden (kein langes Anleuchten, nicht lange in der Nähe aufhalten!)
    – Keine Fledermäuse berühren
    – Ruhig verhalten
    – Angetroffene Personen aufklären
  • Wenn die Bestimmung einer Fledermaus nicht eindeutig erfolgen kann, wird die Fledermaus als Unbestimmt aufgenommen.
  • Die Zählungsergebnisse werden möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis Ende März zur Auswertung an Martin Harder gesendet (z.B. per email).

Informationen- und Arbeitsmaterial
Als Unterlagen stehen den Objektleitern und Zählern standardisierte Bestimmungs- und Zählbögen zur Verfügung. Die Arbeitsmaterialien sind bei Martin Harder erhältlich. Zusätzlich findet etwa jährlich ein Bestimmungsseminar durch Dr. Matthias Hammer in der Universität Erlangen statt.

Hinweis
Bitte keine Fledermausdaten in Höhlen ohne Absprache mit dem Koordinator der Winterzählungen (Martin Harder) erheben. Doppelzählungen stören die Winterruhe der Fledermäuse unnötig und zu stark variierende Zähler sowie abweichende Zählungstermine können die Vergleichsbasis stark beeinflussen.

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