Liebe Interessierte,
Sie stehen vor dem Eingang zur Appelshöhle bei Steinbach. Über Ihnen befindet sich eine früher als Gaststätte genutzte, nun private Hütte.
Die 1896 entdeckte Höhle wurde damals sogleich als Schauhöhle ausgebaut, obwohl sie nur 334 Meter lang, ca. 20 Meter tief und nur mit dürftigem Tropfsteinschmuck ausgestattet ist. Beim Ausbau beseitigte man ohne wissenschaftliche Untersuchungen einen mindestens 15 Meter hohen Schuttkegel von etwa 230 m3 Inhalt mitsamt der darin enthaltenen zahlreichen vorgeschichtlichen Relikte. Obwohl die wenigen seiner Zeit geretteten Funde später ebenfalls verloren gingen, kann man die Appelshöhle auf Grund der einstigen Befunde mit zu den bedeutenden und typischen Kult- und Bestattungsschachthöhlen in der Frankenalb zählen.
Der Schauhöhlenbetrieb lief schlecht und reicht bis etwa 1930 bzw. 1945, danach geriet die Höhle fast völlig in Vergessenheit, zumal sie in Privatbesitz und allgemein nicht mehr zugänglich war. Unter den Höhlen der Frankenalb galt die Appelshöhle mithin als ausgeplündert und weitgehend uninteressant, bis sich die Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken e.V. (FHKF) 2008 entschloss, die Höhle im Rahmen eines Forschungsprogramms neu zu bearbeiten. Die Ergebnisse übertrafen alle Erwartungen, nicht nur auf dem Gebiet der Archäologie. Dies zeigt, dass es durchaus lohnend sein kann, sich näher mit einer längst „vergessenen“ Höhle zu beschäftigen. Die Ergebnisse wurden in einem eigenen „Appelshöhlenbuch“ veröffentlicht.
Die Appelshöhle ist auch ein interessantes Fledermausquartier. Periodisch kann die untere der zwei Höhlen-Etagen im Frühjahr teilweise überflutet werden. Die Hydrologischen Gegebenheiten hierfür sind noch nicht geklärt.
Die Appelshöhle ist in Privatbesitz und deshalb ganzjährig verschlossen. Bilder und mehr Details finden Sie -> hier.
Die Appelshöhle ist im Hölenkataster fränkische Alp unter A 29 geführt, hat die Geotopnummer 371H009 und ist Bodendenkmal D-3-6435-0100.