Die Appelshöhle bei Steinbach (A29)

Die Appelshöhle (HKF A 29) liegt im nördlichen Teil des Karstgebietes Frankenalb in Bayern (Oberpfalz). Die 1896 entdeckte Höhle, obwohl nur 334 Meter lang, ca. 20 Meter tief und nur mit dürftigem Tropfsteinschmuck ausgestattet, wurde damals sogleich als Schauhöhle ausgebaut. Dabei beseitigte man ohne wissenschaftliche Untersuchungen einen mindestens 15 Meter hohen Schuttkegel von etwa 230 m3 Inhalt mitsamt der darin enthaltenen zahlreichen vorgeschichtlichen Relikte. Obwohl die wenigen seiner Zeit geretteten Funde später ebenfalls verloren gingen, kann man die Appelshöhle auf Grund der einstigen Befunde mit zu den bedeutenden und typischen Kult- und Bestattungsschachthöhlen in der Frankenalb zählen.

Der Schauhöhlenbetrieb lief schlecht und recht bis etwa 1930 bzw. 1945, danach geriet die Höhle fast völlig in Vergessenheit, zumal sie in Privatbesitz und allgemein nicht mehr zugänglich war. Unter den Höhlen der Frankenalb galt die Appelshöhle mithin als ausgeplündert und weitgehend uninteressant, bis sich die Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken e.V. (FHKF) 2008 entschloss, die Höhle im Rahmen eines Forschungsprogramms neu zu bearbeiten. Die Ergebnisse übertrafen alle Erwartungen, nicht nur auf dem Gebiet der Archäologie. Dies zeigt, dass es durchaus lohnend sein kann, sich näher mit einer längst „vergessenen“ Höhle zu beschäftigen. Die Ergebnisse werden im Laufe des Jahres 2019 veröffentlicht.

Die Appelshöhle ist in Privatbesitz und deshalb ganzjährig verschlossen.

Text: Ferdinand Leja

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