Geschichte der Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle

Die älteste bislang nachgewiesene Befahrung fand 1904 statt[1]. Damals hieß die Höhle noch „Marienhöhle“ im Almberg und war wenige hundert Meter lang. 1933 gelang es dem Höhlenforscher Geister, einen heute nach ihm benannten Schluf am damaligen Ende der Höhle zu überwinden und in Neuland vorzustoßen. Doch bereits nach wenigen Metern Neuland war in der Eislusterkapelle wiederum für einige Jahre Schluss. Erst 1959 gelang es den Forschern Hillbrand und Stöckl einen schwierig zu kletternden Schachtaufstieg zu bezwingen. Sie stießen in großräumige, stark bewetterte Gänge vor und lieferten damit den Auftakt zu einer ersten großen Forschungsperiode Anfang der 1960er Jahre. Unzertrennbar mit dieser Zeit verbunden sind vor allem die Namen Karl Gaisberger und Alfred Auer. Die beiden Forscher der Sektion Ausseerland des Landesvereins für Höhlenkunde in der Steiermark, trieben die Forschung in der Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle maßgeblich voran und schafften es, zusammen mit ihren Kollegen, die Höhle auf über einen Kilometer Ganglänge zu erforschen. In diese Zeit fällt auch die Erstbeschreibung einer neuen Höhlentierart, dem Neobisium Aueri, einer Pseudoskorpionart. Von Johann Gaisberger Junior wurde ein detaillierter Höhlenplan im Maßstab 1:500 veröffentlicht. Bereits bei den Vermessungsarbeiten zu diesem Plan waren Gäste aus Deutschland zugegen, die „weit in unbekannte Räume vordringen konnten“[1] und dabei offenbar vom Forschergeist angesteckt wurden. Zwei von ihnen kehrten in der Folge zum Almberg zurück: Jochen Hasenmayer und Alexander Wunsch, zwei Höhlenforscher, die vor allem als Extrem-Höhlentaucher später Bekanntheit erreichten. Bis in die 1970er Jahre hinein führten sie Forschungstouren in die Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle durch. Ihr Verdienst ist die Entdeckung eines zweiten Eingangs[2], sowie die Erweiterung der Höhle auf 6293m Gesamtganglänge[3]. Nach diesen Erfolgen wurde es wieder ruhiger um die Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle. Kleinere Forschungstouren, u.a. von Wolf Miklau, fanden zwar noch statt, Ergebnisse wurden jedoch keine mehr publiziert.

Erst 2007 wurde die Forschung in der Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle als Teil des neuen Almberg-Höhlensystems durch uns wieder aufgenommen. Die „Neue Welt“ am bislang nördlichsten Ende der Höhle ist das erste Neuland in der Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle seit vielen Jahren.

Literatur:

1.            Auer A, (1962), Die bisherigen Ergebnisse der Forschungen in der Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle am Almberg bei Grundlsee (Steiermark), Die Höhle, 13,4-7.

2.            Hasenmayer J, Wunsch A, (1968), Ein zweiter Eingang der Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle entdeckt (Grundlsee, Totes Gebirge, Kat. Nr. 1624/18), Die Höhle, 19,86.

3.            Hasenmayer J, Wunsch A, (1970), Weitere Vermessungen in der Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle (Totes Gebirge, Steiermark), Die Höhle, 21,171-173.

Suche

Inhalt


Themenarchiv