Das „Alfelder Windloch“ (E11) ist mit seinen 2,2 km Gesamtganglänge die Größte und eine der bekanntesten Höhlen der fränkischen Alb. Es wird auch als „Windloch bei Kauernheim“, „Höhle im Schwarzenberg“ sowie „Schwarzenberghöhle“ bezeichnet.

Die Höhle liegt in einem Riffkomplex und gliedert sich im Wesentlichen in die große Eingangshalle sowie den sog. „neuen Teilen“. Die maximale Höhendifferenz beträgt ca. 52m. Die Eingangshalle ist dabei für fränkische Verhältnisse sehr groß und neigt sich ca. 45° ab. Die labyrinthartigen neuen Teile sind durch nahezu rechtwinklig zueinander stehenden Spalten mit einigen Kletterstellen und starkem Verbruch gekennzeichnet. Sinterformen sind angesichts der Gesamtgröße eher selten zu finden. Teilweise wurden auch hier in den tagnahen Bereichen der Sinterschmuck zerstört oder geraubt. Bekannte Räume und Stellen im Alfelder Windloch sind z.B. die „Seifenblase“, der „Briefkasten“ sowie die „Elefantenfußhalle“ und die „Sandhalle“. Teilweise sind extreme Engstellen bei der Befahrung zu überwinden.

Bekannt ist die Höhle offenbar schon seit Jahrhunderten. Laut Dr. C. Schöffel (1) geht die älteste Erwähnung wohl bereits auf 1694 zurück. Zudem gibt es über diese Höhle einige Sagen und Erzählungen die bis auf die Heidenzeit zurückgehen. Um 1900 wurden sogar Führungen durch die Höhle angeboten. Ein Ausbau zur Schauhöhle hat jedoch nie stattgefunden.

Vermessen wurde das Alfelder Windloch erst im 20. Jahrhundert. So wurde erst Anfang der 90er Jahre unter Verwendung von früheren Daten der FHKF (G. Preiß) und der Neuvermessung durch eine Gruppe fränkischer Höhlenforscher unter der Führung von R. Schobert ein vollständiger Plan erstellt.(1)

Die Höhle ist vom 01.04.-30.09. jeden Jahres geöffnet, die übrige Zeit ist die Höhle zum Schutz von Feldermäusen seit 1984 verschlossen. Wegen den labyrinthartigen Verzweigungen des Systems sowie einigen gefährlichen Stellen sollte die Höhle nur mit erfahrenen Begleitern und entsprechender Ausrüstung befahren werden.

Thomas Weingärtner

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1) Das Windloch bei Kauerheim; Dr. Christian Schöffel, 2002
2) Kataster der FHKF

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